newsletter november 2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Jahr geht zu Ende und in großen Schritten nähert sich die Weihnachtszeit.

Ein Jahr, das für Bayern im Zeichen der Landtagswahl stand und einige Veränderungen mit sich brachte: Carolina Trautner, die sich bereits ein erstes Bild von unserem Verband bei ihrem Besuch in Wartaweil gemacht hat, ist jetzt die neue Staatssekretärin für Familie, Arbeit und Soziales. (Lesen Sie dazu den kurzen Bericht in diesem Newsletter.) Viele weitere Posten wurden neu besetzt. Wir als Verband müssen nun neue Ansprechpartner für unsere Sache sensibilisieren und gewinnen.

Ein großer Verlust für uns ist das Ausscheiden von Barbara Stamm als Landtagspräsidentin. Die erfahrene Sozialpolitikerin war stets eine engagierte und mitfühlende Ansprechpartnerin für die Anliegen von Menschen mit Komplexer Behinderung. Wir bedanken uns ganz herzlich für die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit und hoffen, dass wir weiterhin auf ihr Engagement zählen dürfen.

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start ins Jahr 2019.

Ihre Konstanze Riedmüller
Vorsitzende

Staatssekretärin Carolina Trautner besucht Wartaweil
MR H. Killer, Wartaweil-Leitung B. Simmerl, GF R. Salz, LVKM-Vorstand B. Brühl, Sts C. Trautner, LVKM-Vorstand B. Bettenhausen

Ortstermin im Schullandheim Wartaweil: Ende Oktober besuchte Staatssekretärin Carolina Trautner in Begleitung von Ministerialrat Hubert Killer – zuständig für Förderschulen – das barrierefreie Bildungs- und Begegnungszentrum am Ammersee. Beide zeigten sich sichtlich beeindruckt von der Anlage, den besonderen Pflege- und Freizeit-Angeboten sowie dem behindertengerechten Steg und Einstieg zum See. Geschäftsführer Rainer Salz sowie die LVKM-Vorstandsmitglieder Beate Bettenhausen und Bettina Brühl konnten auch Themen, die dem Landesverband unter den Nägeln brennen, zur Sprache bringen: Sie erläuterten das Problem der aktuell mangelnden Finanzierung der Förderzentren für körperliche und motorische Entwicklung. Insbesondere für Pflegestunden besteht ein deutlich höherer Bedarf. Staatssekretärin Trautner sagte zu, das Thema gemeinsam voranzubringen.
Website Wartaweil

LVKM-Vorstandswahl: neuer Beisitzer Gregor Beck
Neu gewählter LVKM-Vorstand

Der Vorstandvorsitzende des Fritz-Felsenstein-Hauses in Königsbrunn, Gregor Beck (2.v.r.), ist am 14. November in den Vorstand des LVKM gewählt worden. Der 51-Jährige übernimmt den Posten des Beisitzers, den bisher Hollerhaus-Geschäftsführer Reinhard Mußemann innehatte. Gregor Beck arbeitet seit 1996 im Königsbrunner Förderzentrum (bei Augsburg). Seit neun Jahren ist der Diplom-Sozialpädagoge und Diplom-Betriebswirt geschäftsführender Vorstand. Zudem leitet er den Pflege- und Assistenzdienst „PAsst!“. Darüber hinaus wurden bei der Mitgliederversammlung alle bisherigen Vorstandsmitglieder bestätigt. Den Vorsitz hat weiterhin die Juristin Konstanze Riedmüller (Mitte), die in der Stiftung Pfennigparade Bereichsleiterin für Beratung, Freiwilligendienste, Kultur und das Forum am Luitpold ist.
Website LVKM > Vorstand
Website LVKM Publikationen > info-bayern

Popcorn und Action - "Toiletten für alle" öffnen die Tür
Stand auf der Consozial - Projekt Toiletten für alle

Über 50 „Toiletten für alle“ gibt es mittlerweile bundesweit, davon allein 25 in Bayern. Doch die mit Pflegeliege und Lifter ausgestatteten Toiletten sind bislang nur wenigen bekannt. Daher starteten nun öffentlichkeitswirksame Maßnahmen: Ausgerüstet mit Popcorn-Maschine, Roll-Ups und Flyern präsentierte sich das Projekt auf der ConSozial-Messe in Nürnberg.
Am 19. November, dem Welttoilettentag, öffneten vier „Toiletten für alle“ in Kempten, Würzburg, Nürnberg und München die Tür. Die eingeladenen Multiplikator*innen und Interessierten konnten sehen, wie einfach der Lifter zu betätigen ist und die zum Wechseln von Inkontinenzeinlagen bei Erwachsenen geeignete Liege hoch- und runtergefahren werden kann. In München nahm sich Ministerialdirektor Michael Höhenberger Zeit für eine kurze Ansprache beim Präsentieren der „Toilette für alle“ im Bayerischen Sozialministerium in der Winzererstraße. Auch dort hat die Öffentlichkeit freien Zutritt. Ein Euro-WC-Schlüssel genügt, um eine „Toilette für alle“ benutzen zu können.
Website Toiletten für alle > Aktuelles
Facebook Toiletten für alle

Der Mensch hört nie auf zu spielen – Tagung Leben pur

Ein Drittel der Tageszeit verbringt ein Kind mit Spielen, so die Forschung. Spielen ist ein menschliches Grundbedürfnis – auch für Erwachsene und auch für Menschen mit Behinderung. Daher widmet sich die kommende Tagung der Stiftung Leben pur dem „Spielen bei Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Menschen mit Komplexer Behinderung“. – Menschen mit Komplexer Behinderung wird ein eigenständiges Spielen oftmals nicht zugetraut. Viele spielen zu wenig. Oft wird ein Spiel nur für therapeutische Zwecke angeboten. Dabei stärkt Spielen das Ich-Gefühl, vermittelt Spaß und Spannung und steigert so die Lebensqualität. Um auf die körperlichen und geistigen Einschränkungen kompetent einzugehen, ist es nötig, neue Spielideen und -möglichkeiten zu (er)finden. Datum: 15./16.3.2019 in München, 29./30.3.2019 in Hamburg.
Website Stiftung Leben pur > Tagungen Leben pur

Training: selbstbestimmt und ökonomisch Rolli fahren

Wie komme ich besser mit dem Rollstuhl zurecht? Wo liegen meine individuellen Defizite und wie kann ich sie am besten ausgleichen? Aktiv-Rollifahrer*innen, die zum Beispiel nach einem Unfall querschnittgelähmt, durch ein Schädel-Hirn-Trauma oder eine Amputationen gehandicapt sind, können nun durch ein Training besser Rolli fahren lernen. Das Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport (FIBS) bietet Mobilitätstrainings im Rahmen des Forschungsprojektes "Mobilität 2020" an. Gleichzeitig werden die Erfahrungen aus den Kursen ausgewertet, um dann geeignete Standards zu entwickeln. Ziel ist es, bundesweit flächendeckend Trainings einzuführen. Die Kurse bieten alltagsnahe Übungen nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. Auf einer Internetseite werden Videos mit Übungen gezeigt und ein Mobilitätscoach berät individuell. Termine in Ingolstadt: 12.01.2019 und 09.02.2019, Tel.: 02234 / 20 52 -372
bungter@fi-bs.de
Website FIBS > Projekt Mobilität 2020

AMYNA zur Prävention vor sexuellem Missbrauch

Die Zahlen zeigen den Handlungsbedarf: Mädchen und Jungen mit Behinderung sind zwei- bis dreimal so häufig von sexuellem Missbrauch betroffen wie Kinder ohne Behinderung. Doch Fachkräfte und Eltern sind oft überfordert, wenn das Thema akut wird. Das Münchner Institut AMYNA arbeitet seit fast dreißig Jahren zur Prävention von sexuellem Missbrauch. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist auch Prävention und Inklusion. Das Institut bietet Broschüren, Vorträge und Workshops sowie einen speziellen Newsletter zum Schutz von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung an. Im Newsletter 4/18 beleuchtet AMYNA e.V. die präventiven Möglichkeiten für Busfahrer*innen und Begleitpersonen.
Website AMYNA > Inklusion

Film „Touch me not“ zu Sexualität (und Behinderung)

Der Film ist eine Forschungsreise durch die Themen Intimität, Körpergefühl, Sexualität, Individualität und Erotik, schreibt die renommierte Filmzeitschrift epd-film. – Und durch das Thema „Behinderung und Sexualität“, ergänzt das Internet-Magazin „MyHandicap“. Der über zwei Stunden lange Experimentalfilm „Touch me not“ der bulgarischen Regisseurin Adina Pintilie ist halb dokumentarisch, halb Essay. Er gewann auf der diesjährigen Berlinale den Goldenen Bären. Im Mittelpunkt steht die 50-jährige alleinlebende Laura. Sie kämpft mit ihrer Angst vor körperlicher Nähe und ihrem Wunsch nach Intimität. Im Film verwischen sich die Grenzen von Dokumentation und Inszenierung. Gezeigt wird unter anderem ein Touch-Seminar für Menschen mit und ohne Behinderung, die sich berühren und anschließend darüber austauschen. Christian, der eine spinale Muskelatrophie hat, ist mit sich selbst im Reinen und lebt eine lustvolle Sexualität. Filmstart in Deutschland: 01.11.2018.
Website epd-film (Filmkritik)
Website MyHandicap

Zeitzeugen gesucht zur Aufarbeitung von Gewalt

Die Stiftung Anerkennung und Hilfe unterstützt Menschen, die als Kinder oder Jugendliche in einer Einrichtung der Behindertenhilfe oder Psychiatrie waren und dort Leid und Unrecht erleben mussten. Neben der finanziellen Hilfe und Beratung sollen die Gewalterfahrungen der Betroffenen auch wissenschaftlich aufgearbeitet werden. Dazu hat die Stiftung nun ein Zeitzeug*innen-Portal eingerichtet. Dort können Betroffene, Eltern und Angehörige, Besucher*innen und Mitarbeiter*innen der Einrichtungen ihre Erinnerungen an Zwangsmaßnahmen, Gewalt und Missbrauch, Strafen und Demütigungen dokumentieren. Außerdem hilft die Stiftung auch bei der Anerkennung von Rentenansprüchen in Fällen, in denen die Einrichtungen das Einzahlen in die Rentenkasse unterlassen haben.
Website Stiftung Anerkennung und Hilfe
Website Stiftung Anerkennung und Hilfe > Umfrage

Das Elterngespräch: vorbereiten, führen, dokumentieren

In der erzieherischen Arbeit ist die Zusammenarbeit mit Eltern ein wichtiger Faktor des Erfolgs. Allerdings gestaltet sich die Beziehung zwischen Eltern und Erzieher*innen mitunter schwierig: Vertrauensprobleme, Konkurrenz und Unsicherheit prägen die Beziehung. Diese Fortbildung vermittelt die Voraussetzungen eines guten Elterngesprächs, erläutert Gesprächsphasen, Techniken zur Durchführung und vermittelt Tipps für spezifische Situationen. Zielgruppe: Pädagogische und therapeutische Fachkräfte. Leitung: Andrea Heinevetter, Dipl.-Soz.päd. und Supervisorin, Datum: 28.-29.01.2019. Ort: Königsbrunn (Augsburg). Anmeldung bis 17.12.2018.
Info und Anmeldung

Familiensituationen erkennen und nutzen

Viele Menschen wiederholen das Verhalten, das sie in ihrer Familiensituation und ihrem Herkunftssystem gelernt haben, in jeder neuen Umgebung. Bei der Arbeit, z.B. in Einrichtungen der Behindertenhilfe, stoßen dann verschiedene Systeme aufeinander. Es entstehen Spannungen, das Gefühl nicht verstanden zu werden und Hilflosigkeit. Familienaufstellungen und Genogrammen helfen diese Systeme zu erkennen und auf positive Weise zu nutzen. Zielgruppe: Pädagogische und therapeutische Fachkräfte. Leitung: Andrea Heinevetter, Dipl.-Soz.päd. und Supervisorin, Datum: 21.-22.02.2017. Ort: Königsbrunn (Augsburg). Anmeldung bis 25.02.2019.
Info und Anmeldung

Unterstützte Kommunikation

Kommunikationsentwicklung und Unterstützte Kommunikation bei Menschen mit Komplexer Behinderung. Inhalte: Einschätzen der kommunikativen Fähigkeiten, auch mittels Video, Reflektion und das individuelle Erarbeiten von Fördermöglichkeiten. Eigene Fallbeispiele werden besprochen. Zielgruppe: Mitarbeiter*innen der Behinderten- und Altenpflege, Pädagog*innen, Angehörige von Menschen mit Behinderung. Leitung: Dr. phil. Kathrin Haag, Dipl. Sprachheilpädagogin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Landau. Datum: 25.02.2019, 09.30 – 17.30 Uhr, Ort: München. Anmeldung bis 27.01.2019.
Info und Anmeldung

30.11.2018 Förder- und Wissenschaftspreis zu „Spielen“

Einsendeschluss für wissenschaftliche Arbeiten und Projekte zum Thema „Spielen bei Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Menschen mit Komplexer Behinderung“. Info: 089 / 35 74 81-19
Website Stiftung Leben pur > Preise

16.01.2019 Konzert der female Singer-Songwriter:
Blind & Lame

Mit Kika und Lucy Wilke. Die blinde Mutter und ihre im Rollstuhl sitzende Tochter entführen das Publikum auf eine Crossover-Reise durch die Welt. Das Repertoire reicht von melancholisch-romantisch bis verspielt und provokativ, immer mit einem Augenzwinkern. Gesungen wird in mehreren Sprachen, von Englisch bis Romanes und Bantu, und in den Stilrichtungen Pop, Gipsy-Rumba, Swing, Jazz und Country. Ort: Café Scheidplatz (barrierefrei), Belgradstraße 104, München. 19 – 20.30 Uhr, Eintritt frei.
Website MVHS

25.01.2019 Tag der Gögginger Einrichtungen

Das Hessing Förderzentrum präsentiert Kinderbetreuungs-Einrichtungen der Augsburger Stadtteile Göggingen, Bergheim und Inningen. Von der Krabbelgruppe über die Krippe bis zu Kindergarten und Hort. Informationen für Eltern und Anmeldung vor Ort möglich. Ort: Hessing Förderzentrum, Mühlstraße 55, Augsburg, Datum: 25.01.2019 von 15 – 18 Uhr. Infos: 0821 / 90 92 50-0.
Website Hessing Stiftung

06. – 08.02.2019 Kongress: Focus CP rehaKIND 2019 in Fürstenfeldbruck

Kongress für die Rehabilitation von Kindern mit Cerebralparese. Interdisziplinärer Austausch von Kinderneurologie, Sozialpädiatrie und Kinderorthopädie. Präsentation von LVKM und bvkm mit Infoständen. Frühbuchertarif bis zum 30.11.2018, Veranstalter: FOCUS SP – rehaKIND e. V., Ort: Veranstaltungsforum Fürstenfeld, Fürstenfeldbruck bei München. Tel.: 0231 / 61 03 056, E-Mail: info@rehakind.com
Website Focus CP rehaKIND 2019

Bis Mitte Februar 2019 Ausstellung MADONNA

Kunstprojekt mit Gemälden und Fotografien von/mit allein erziehenden Müttern mit Kindern mit Behinderung. Initiiert durch siaf e.V. und allfabeta Kontakt_Netz für allein erziehende Frauen mit Kindern mit Behinderung, durchgeführt von den Künstlerinnen Naomi Lawrence und Barbara Stenzel. Ort: 1. Stock im H-Bau der Katholischen Stiftungshochschule München, Preysingstraße 83, München. Zeit: bis Mitte Februar 2019, Mo – Fr: 9 – 19 Uhr, Info vor Ort: Tel.: 089 / 48 09 28 462,
if-fortbildung@ksh-m.de
Website allfabeta
Website allfabeta > Einladungsflyer

V.i.S.d.P.: Rainer Salz
Landesverband Bayern für körper- und
mehrfachbehinderte Menschen e.V. (LVKM)
Garmischer Straße 35
81373 München
Tel. 089 / 35 74 81 0
Fax 089 / 35 74 81 81
lvkm.news@lvkm.de
www.lvkm.de

Redaktion: Elke Amberg, www.elke-amberg.de, Christine Kopp, kopp@lvkm.de

Bildrechte: Besuch Staatssekretärin Trautner und neuer LVKM-Vorstand: LVKM; Toiletten für alle: Stiftung Leben pur